Saisonvorschau Teil IV- Die Topfavoriten

Der vorletzte (Morgen folgt noch eine Übersicht) und wichtigste Teil der Saisonvorschau. Wer wird Meister und wer steigt mit auf?

Nach der Neueinteilung der Pro B zur Saison 2010/2011 wird es in dieser Regionalliga Saison erstmals zwei Aufsteiger geben. Eine große Chance für viele Vereine, die nicht das Geld für eine bundesweite, aber eine in Nord- und Süd geteilte 2.Bundesliga Pro B haben. Dazu gehört in der Regio West so ziemlich jedes Team. Man darf mehr als gespannt sein, wer sich die beiden Plätze für Liga Zwei sichern wird. Eins ist wohl sicher: Einen Rückzieher wie 2008 wie Dortmund wird es wohl nicht mehr geben.

Kommen wir nun zu den Klubs, die voraussichtlich die oberen Plätze belegen werden. Zugegeben, diese Liste ist mir deutlich leichter gefallen als die anderen, weil sich trotz der Masse an starken Teams diese vier Vereine wohl herauskristallisiert haben. Hier meine Einschätzung der Dinge, dies mal etwas ausführlicher:

Schwelmer Baskets: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ stammt ja eigentlich aus Köln, sollte aber in der nächsten Saison häufiger in der Halle West gespielt werden. Die Schwelmer Baskets sind nach zwei verpassten Aufstiegen in Folge der absolute Topfavorit für die nächste Saison. Kein Team hat sich wohl so gut verstärkt, kein Team hatte eine bessere Vorbereitungsphase mit Siegen gegen die Pro A-Ligisten Essen (89:84) und Langen (99:79). Gestern deutete ich es in der Überschrift zur Regio-News #3 bereits an: „Schwelm nicht zu stoppen?“. Kommen wir zum Team: Das Management um Trainer Raphael Wilder hat im Sommer wieder einmal exzellente Personalpolitik betrieben. Zwar ging mit Rust, Krzyzminski und Matthews fast der gesamte Backcourt, der konnte jedoch mit David Bunts (Salzkotten), Niklas Cox (Dorsten), Max Kramer (Lüdenscheid) und zuletzt Tom Doll (Essen) mehr als eins zu eins ersetzt werden. Noch ein wenig spektakulärer als Bunts ist die Neuverpflichtung von Alex Starr. Der Small und Power Forward spielte in der Saison 2007/2008 für den USC Heidelberg in der Pro A und erzielte 14,6 Punkte und 5,0 Rebounds. Für einen Amerikaner in der zweithöchsten Deutschen Spielklasse mehr als akzeptabel, vor allem, wenn man noch vier weitere Importspieler neben sich hat. Neben den vielen Neuen bleibt der Frontcourt fast komplett gleich. Kristofer Speier, Max Dohmen und Julius Dücker bleiben allesamt an der Schwelme. „Wir werden spektakulärer spielen als zuvor“, macht der sportliche Leiter Frank Herzbruch klar. Und das Saisonziel ist auch eindeutig definiert: „Wir wollen wieder oben dabei sein.“ Gelingt es dieses Jahr nicht, weiß man in Schwelm wohl auch nicht mehr weiter. Wie gesagt: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Hier der ausführlichere Artikel über die Schwelmer Baskets

Schwelmer Baskets 2009/2010: Tom Doll (Neu, ETB Wohnbau Baskets), Max Kramer (Neu, Baskets Lüdenscheid), Julius Dücker, Max Dohmen, Achim Beiersmann, Alex Starr (Neu, Centenery College of Louisiana), David Bunts (Neu, BB Salzkotten), Kristofer Speier, Felix Werner (Neu, BG Dorsten), Niklas Cox (Neu, BG Dorsten), Michael Agyapong (Neu, 2.Mannschaft)

Die Saisonvorbereitung: Schwelm ist als einzige Mannschaft der 1.Regionalliga West noch ungeschlagen! Und das nicht, weil sie nur gegen schwächere Teams spielten. Zuletzt hießen die prominenten Gegner wie bereits oben geschrieben Langen und Essen. Auch Ligakonkurrent Sechtem wurde deutlich besiegt (60:31).

Mein Fazit: Wer den Titel will, muss an Schwelm vorbei. Doch behalten die Baskets nach zwei verpassten Aufstiegen in Folge endlich einmal ihre Nerven. Niederlagen wie gegen Iserlohn und Salzkotten dürfen in der Endphase der Saison nicht noch einmal passieren. Ansonsten natürlich der absolute Topfavorit.

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BSV Wulfen: Nach dem vierten Platz im Vorjahr und dem dadurch besten Ergebnis der Vereinsgeschichte hat der BSV in diesem Sommer den ersten Schritt in Richtung 2.Bundesliga unternommen. Beeindruckend ist die Kontinuität beim BSV. Lediglich die US-Amerikaner Breland und Smith, sowie Christoph Henke, Timm Schrader und Steffen Diederich verließen den Verein, dafür konnte sich Wulfen durch Mike Gordon, Ryon Howard, Christoph Bruns und Michael Möller sehr verstärken. Gerade die beiden US-Amerikaner und der von UCLA gekommene Möller erwiesen sich in den ersten Testspielen als Glücksgriffe. Mit Siegen gegen Leverkusen (Pro B, 99:71) und Essen (Pro A, 75:72) bewies Wulfen, dass sie in der nächsten Saison angreifen wollen. Die Euphorie in der zweitkleinsten Stadt der Liga ist riesig, bereits letzte Saison wurde der BSV auswärts mehr als tatkräftig unterstützt. Zum Auftakt geht es direkt zum Aufstiegskonkurrenten und Rivalen BG Dorsten. „Wulfen ist nach Platz Vier im Vorjahr ganz klarer Favorit in diesem Spiel“, macht Dorstens Manager Thomas Hermann keinen Hehl um die Favoritenrolle. Das Spiel ist jedenfalls viel mehr als nur eine Standortbestimmung.

Hier der ausführlichere Artikel über den BSV Wulfen

BSV Wulfen: Mike Gordon (Neu, Binghampton Bearcats), Michael Möller (Neu, UBC Münster/ UCLA), Daniel Stagneth, Philipp Lensing, Christoph Bruns (Neu, GV Waltrop), Bastian Naber, Steffen Hummelt, Jan Letailleur, Romeo Bakoa, Timo Bilon, Simon Damm, René Penders, Marcel Gorontzi, Torben Vadder, Philipp Mazur, Ryon Howard (Neu, Sacred Heart Pioneers)

Die Saisonvorbereitung: Bis auf die Niederlage gegen Herten (81:95) sind die Wulfener noch ungeschlagen. Neben den beiden höherklassigen Teams Leverkusen und Essen (siehe oben) wurden auch Velbert (97:64), Lüdenscheid (90:67) und Herten II (80:74) besiegt.

Mein Fazit: Wulfen hat am meisten Kontinuität in seinem Kader und wird daher noch stärker als letztes Jahr. Die Verstärkungen waren sehr gezielt und hatten auch sofort ihre Wirkung. Mein Topfavorit auf den zweiten Platz.

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BG Dorsten: „Unser Ziel wird sein, zusammen mit den Eigengewächsen Platz 1-5 zu erreichen und bei optimalem Saisonverlauf den Aufstieg in Angriff zu nehmen“, sagte Manager Thomas Hermann. Nach dem siebten Platz in der Vorsaison will sich die BGD weiter verbessern. Der Kader wurde aus einer Mischung von Alt und Neu zusammengestellt. Neben dem „Spieler des Jahres“ Daryl Cohen blieben auch die Leistungsträger Nino Janoschek und Sebastian Rathjen. Gehen durften Felix Werner, Niklas Cox (beide Schwelm) und Kevin Chester. Mit Jason Rueter (zuletzt Mönchengladbach) und Kofi Awlakpui (GV Waltrop) holte man zwei erfahrene Guards nach Dorsten. Beim zweiten US-Amerikaner klappte es derweil erst im zweiten Anlauf. Nachdem man sich von Tavaris Nance (mittlerweile Bielefeld) trennte, konnte man sich die Dienste von Chris Brown sichern. Der Small und Power Forward spielte zuletzt bei Pro A-Ligist Cuxhaven und erzielte 9,6 Punkte im Schnitt. In den ersten Spielen ließ der neue Mann bereits sein Können aufblitzen. Durch Awlakpui und Rueter und dadurch, dass mit Cox lediglich ein Guard ging, hat die BGD nun schon fast ein Überangebot auf den kleinen Positionen. Trainer Alois Buschmann kann dadurch noch mehr rotieren als zuvor und auch Cohen mehr Entlastung geben.

Interview mit Dorstens Manager Thomas Hermann

BG Dorsten 2009/2010: Kofi Awlakpui (Neu, GV Waltrop), Daryl Cohen, Jason Rueter (Neu, Lions Mönchengladbach), Rouven Chlebna, Jonas Kühlborn, Philipp Spettmann, Bennett Kemper, Dennis Neugebauer, Nino Janoschek, Sebastian Rathjen, Gerrit Budde, Chris Brown (Neu, Cuxhaven BasCats), Nderim Pelaj

Die Saisonvorbereitung: Die Testspielphase der BGD verlief wechselhaft. Einer 72:82 Niederlage zum Auftakt in Schalke folgte ein Sieg gegen Haspe (111:89) und dem wiederum eine Niederlage gegen Zweitregionalligist Recklinghausen (60:74). Zuletzt verlor die BGD gegen Herten (72:89) und Schalke (63:71).

Mein Fazit: Zu Beginn der Vorbereitung war Dorsten noch mein großer Favorit, die Testspiele waren jedoch nur bedingt erfreulich für die Verantwortlichen. Dennoch sehe ich die BG unter den ersten Vier, damit wäre das Saisonziel erreicht.

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Konstantin Elephants: Bei den Dickhäutern bin ich das erste Mal von den Topteams skeptisch, ob sie den Vorraussetzungen gerecht werden können. Sicher gehört Grevenbroich nach dem 2.Platz 2008 und der starken Hinrunde 08/09 zu den Favoriten. Auf der Trainerbank setzt man weiterhin auf Heimo Förster, der ein solides Team zusammengestellt hat. Zwar wechselte Matthias Wojdyala nach Leverkusen, als Ersatz holte man aber Lucas Welling, sowie die NBBL Spieler Hendrik Bellscheidt und Marvin Kruchen vom Rekordmeister. Ebenfalls neu ist Götz Twiehoff, der vom TV Leichlingen kommt. Bei den US-Amerikanern setzte man auf bekannte Gesichter (zumindest zum Teil). Neben Rückkehrer Brian Graves (2007/2008 22 PPG für die Elephants) wird Chris Cayole in Grevenbroich auflaufen. Der Small Forward zeigte in den Vorbereitungsspielen bisher eine starke Leistung und schenkte dem SVD Dortmund 30 Punkte ein. Probleme gab es derweil noch bei Sasa Zivanovic, der in der Vorbereitung teilweise verletzt fehlte.

Hier der ausführlichere Bericht über die Konstantin Elephants

Konstantin Elephants 2009/2010: Chris Cayole (Neu, Vermont Frost Heaves), Andreas Fabian, Alexander Schreiber, Bastian Becker, Hendrik Bellscheidt (Neu, Bayer Giants Academy), Marvin Kruchen (Neu, Bayer Giants Academy), Lucas Welling (Neu, Bayer Giants Leverkusen), Brian Graves (Neu, Vermont Frost Heaves), Sasa Zivanovic, Anday Ergen, Götz Twiehoff (Neu, TV Leichlingen)

Die Saisonvorbereitung: Die Elephants präsentierten sich bisher unkonstant. Gegen Schalke (51:53, 89:67) gab es je einen Sieg und eine Niederlage, die Spiele gegen Dortmund (76:61) und die höherklassigen Bayer Giants Leverkusen (69:65) wurden gewonnen. Beim Frank-Thalwither Pokal verlor man im Finale gegen Leverkusen mit 55:66, wurde aber zweiter.

Mein Fazit: Ich bin sehr gespannt, wie sich Grevenbroich schlagen wird. Von Rang Zwei bis Acht scheint so ziemlich alles möglich zu sein, unter den Top Fünf werden sich die Elephants aber wohl platzieren.